Georg Büchner / Bilder

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»George Danton auf dem Weg zur Guillotine«.
Rötelzeichnung von Pierre-Alexandre Wille
vom 5. April 1794, dem Tag der Hinrichtung.

»DANTON. Wenn einmal die Geschichte ihre Grüfte öffnet kann der Despotismus noch immer an dem Duft unserer Leichen ersticken.
HÉRAULT. Wir stanken bei Lebzeiten schon hinlänglich. Das sind Phrasen für die Nachwelt nicht wahr Danton, uns gehn sie eigentlich nichts an.
CAMILLE. Er zieht ein Gesicht, als solle es versteinern und von der Nachwelt als Antike ausgegraben werden.«

Dantons Tod, 4. Akt, 5. Szene


»Seit zwei Tagen kennt das Tribunal Danton; morgen hofft er im Schoße des Ruhms zu entschlummern; nie hat er um Gnade gebeten, und mit aller Heiterkeit, welche dem ruhigen Gewissen eigen ist, wird er aufs Blutgerüst eilen.«

George Dantons letzte Worte vor dem Revolutionstribunal

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Karl Gutzkow (1811 – 1878).
Lithographie von Valentin Schertle, 1840

»Ich saß dann 2 1/2 Monate [...] im Amtshause oder Kaffeehause, wie der ganze Arkadenwürfel heißt. Behandlung war erst massiv; dann milderte sie sich u[nd] endete zuletzt in entschied[ener] Höflichkeit. Erst wollte man mich steinigen, u[nd] jetzt bin ich ziemlich populär.«

Brief an Georg Büchner vom 6. Februar 1836


»Die Flüchtigen in der Schweiz spielen nun auch mit dem jungen Deutschl. Komödie. Dadurch wird der Name, hoff ich, von mir u[nd] meinen Freunden mit der Zeit abgewälzt [...]. Mit der Zeit wird es ein papperner Begriff werden u[nd] sich abnutzen, was immer gut ist unter Umständen, wie die heutigen, wo die Massen schwach sind«.

Brief an Georg Büchner vom 10. Juni 1836

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Meldung in der Großherzoglich Hessischen Zeitung vom 26. Februar 1837.

An der offiziellen Darstellung wurden erhebliche Zweifel angemeldet. Verschiedene unabhängige medizinische Gutachten stellten fest, daß die vernarbten Wunden an Weidigs Leiche durch »Stöße oder Schläge« entstanden waren, die »sehr heftig gewesen sein« müssen. Auch die »große Schnittwunde« am Hals habe kaum von ihm selber herrühren können. Völlig außer Zweifel steht die Tatsache, »daß die mehrstündige gänzliche Vernachlässigung und Hülflosigkeit des verwundeten Gefangenen seinen Tod wenn nicht herbeigeführt, doch wesentlich befördert habe«. Eine behördliche Untersuchung des Falles fand nicht statt.

(Zitate aus der Dokumentation Der Tod des Pfarrers Dr. Friedrich Ludwig Weidig von Wilhelm Schulz, 1843)

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Steckbrief in der Großherzoglich Hessischen Zeitung vom 18. Juni 1835, der am selben Tag auch im überregionalen Frankfurter Journal abgedruckt wurde. Büchner war zu diesem Zeitpunkt seit drei Monaten im wörtlichen Sinne über alle Berge.

»1. POLIZEIDIENER. Halt, wo ist der Kerl?
2. P. Da sind zwei.
[...]
1. P. So müssen wir sie Beide inquirieren. Meine Herren, wir suchen Jemand, ein Subjekt, ein Individuum, eine Person, einen Delinquenten, einen Inquisiten, einen Kerl. (zum andern Polizisten) Sieh einmal, wird Keiner rot? 2. P. Es ist Keiner rot geworden.
1. P. So müssen wir es anders probie-ren. – Wo ist der Steckbrief, das Signalement, das Zertifikat? (2. Pol. zieht ein Papier aus der Tasche und überreicht es ihm.) Visiere die Subjekte, ich will lesen: ein Mensch –
2. P. Paßt nicht, es sind zwei.«

Leonce und Lena. Verstreute Bruchstücke