Johann Wolfgang Goethe / Bilder

Goethe
Karikatur zu den »Xenien« nach einer Zeichnung von Rossmäßler aus dem Almanach Triumph des deutschen Witzes (1800).
Schiller versetzt Nicolai einen Faustschlag, Herder liegt am Boden. Goethe beobachtet links im Hintergrund das Geschehen.

Martial
Xenien nennet ihr euch? Ihr gebt euch für Küchenpräsente?
Ißt man denn, mit Vergunst, spanischen Pfeffer bei euch?

Xenien
Nicht doch! Aber es schwächten die vielen wäßrichten Speisen
So den Magen, daß jetzt Pfeffer und Wermut nur hilft.
Reichsländer
Wo ich den deutschen Körper zu suchen habe, das weiß ich,
Aber den deutschen Geist, sagt mir, wo findet man den?
Auswahl
Streiche jeder ein Distichon weg, das ihm etwa mißfiele,
Und wir wetten, es blieb’ keins von fünfhunderten stehn.

Aus: Johann Wolfgang Goethe/Friedrich Schiller: »Xenien« (1796)

Goethe
Skizze Goethes für die Szenenfolge zu Schillers Totenfeier am 10. August 1805; der Plan wurde allerdings nicht ausgeführt.

»Denn er war unser! Mag das stolze Wort
Den lauten Schmerz gewaltig übertönen!
Er mochte sich bei uns, im sichern Port,
Nach wildem Sturm zum Dauernden gewöhnen.
Indessen schritt sein Geist gewaltig fort
Ins Ewige des Wahren, Guten, Schönen,
Und hinter ihm, in wesenlosem Scheine,
Lag, was uns alle bändigt, das Gemeine.«

Johann Wolfgang Goethe: Strophe aus »Epilog zu Schillers Glocke«, vorgetragen zu den Schiller-Gedenkfeiern 1805, 1810 und 1815

Goethe
Bleistiftzeichnung (1811) von Peter Cornelius zur Dom-Szene in Faust I.

»[Der Maler hat sich] ganz in die alte deutsche Art und Weise vertieft, die denn zu den Faustischen Zuständen ganz gut paßt«. Daß Goethe als Liebhaber der Gotik von der Zeichnung angetan war, verwundert nicht:
»Einen großen Reiz muß die [deutsche] Bauart haben, […] sie muß etwas Großes, gründlich Gefühltes, Gedachtes, Durchgearbeitetes enthalten, Verhältnisse […], deren Wirkung unwiderstehlich ist.«

Johann Wolfgang Goethe: Strophe aus »Epilog zu Schillers Glocke«, vorgetragen zu den Schiller-Gedenkfeiern 1805, 1810 und 1815

Goethe
Gedenktafel für einen ehemaligen Erlanger Gasthof, in dem Goethe 1797 auf der Durchreise übernachtete.

Foto: Clarissa Höschel