Kurzinhalt, Zusammenfassung "Über das Marionettentheater" von Heinrich von Kleist (Seite 2)

Der Tänzer antwortet darauf mit einer dritten Anekdote: Bei einer Begegnung mit einem russischen Fechter siegt er mit Leichtigkeit. Infolgedessen wird er – so erinnert sich C. – vor die Herausforderung gestellt, seinen eigenen „Meister“ zu finden und wird dazu angehalten, gegen einen Bären anzutreten. Problemlos kann das Tier C.s Fechtstöße mit den Tatzen abwehren und auf seine Finten geht es in keiner Weise ein. Seiner Meinung nach, so berichtet er dem Erzähler, deutet die Reaktion des Bären auf seine Täuschungsversuche darauf hin, dass dieser die Fähigkeit besitzt, in jenen seine „Seele [...] lesen“ zu können.

Der Tänzer endigt seine Darstellung mit der Aussage: Die vollkommene Grazie ist dem Menschen nach dem Sündenfall aufgrund des seither existenten reflektierenden Bewusstseins unmöglich. Es gibt lediglich zwei Möglichkeiten, ein unendliches Maß derjenigen zu erreichen. Durch das absolut fehlende Bewusstsein – verkörpert durch den Gliedermann – oder das absolut vorhandene – in Gott. Der Tänzer stimmt schließlich dem vom Erzähler geäußerten Einfall zu und meint, man muss „wieder vom Baum der Erkenntnis essen, um in den Stand der Unschuld zurückzufallen.“

Eine tiefergehende Analyse finden Sie hier: Interpretation "Über das Marionettentheater" von Heinrich von Kleist

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