Zum 125. Geburtstag: Kafka mal anders

Dass das laufende Jahr literarisch ganz im Zeichen des deutschen Juden aus Prag steht, dürfte sich in der Zwischenzeit herumgesprochen haben. Die ganz Eifrigen unter den Literaturkennern und –liebhabern – zumindest unter denjenigen der Isarmetropole – haben auch sicher schon die Ausstellung besucht, die seit knapp 4 Wochen im Münchner Literaturhaus für Nähe zu Kafka und ungewohnte Einblicke in sein gar nicht immer so merkwürdiges Leben sorgt. Dort nämlich kann man noch bis zum 3. August den Menschen Kafka vor allem visuell, anhand von zahlreichen Fotografien und Filmsequenzen entdecken, sein soziales Umfeld besichtigen und ihn bei ganz alltäglichen Beschäftigungen und Betätigungen erleben. Eine lohnenswerte Ausstellung, die auch mit anderen Terminen zum Kafka-Jubliäum in Beziehung steht, so auch mit mehreren Lesungen und Filmvorführungen in der Monacensia. Ohne nun an dieser Stelle die einschlägigen Veranstaltungskalender reproduzieren zu wollen, sei exemplarisch auf zwei vielversprechende Lesungen hingewiesen, die beide Ende Juni im Münchner Literaturhaus stattfinden.

Am 24. Juni stellt der Kafka-Biograph Reiner Stach im Gespräch mit Oliver Jahraus, dem Mitherausgeber des in diesem Jahr erschienenen Kafka-Handbuches, den zweiten Teil seiner Biographie vor. Unter dem Titel „Kafka. Die Jahre der Erkenntnis“ beleuchtet dieser Band die Zeit von 1916 bis 1924, also Kafkas acht letzte Jahre.

Am 27. Juni eröffnet eine Lesung unter dem Motto „Kafka & die Musik“ die diesjährigen Opernfestspiele. Vorgestellt wird Kafkas Erzählung „Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse“ aus dem Sammelband „Der Hungerkünstler“ (1924).

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