Goethe Biographie/Bilder

Goethe
Johann Caspar Goethe (1710 – 1782).
Gipsrelief von Johann Peter Melchior, 1779

»Neigung meines Vaters zu den reimenden Dichtern. Hagedorn, [...] Gellert, [...] Haller waren alle in seiner Bibliothek schön in Franzband, eingebunden. Hier fand ich meine erste Lectüre. Dagegen war mein Vater ein abgesagter Feind der Hexameter.« Aus dem »Biographischen Schema« zu ‘Dichtung und Wahrheit’
»Seine Liebe für die italienische Sprache und alles, was sich auf jenes Land bezieht, war sehr ausgesprochen.«
‘Dichtung und Wahrheit’, 1. Teil, 1. Buch
»Sonderbaar, dass da man glauben sollte ie älter der Mensch wird, desto freyer er werden sollte von dem was irrdisch und klein ist. Er wird immer irrdischer und kleiner.«
Brief vom 10. November 1772 an Johann Christian Kestner
»Gott hat nicht gewollt, dass der Vater die so sehnlich gewünschten Früchte die nun reif sind geniessen solle, er hat ihm den Apetit verdorben und so seys.«.

Brief vom 9. August 1779 an die Mutter

Goethe
Catharina Elisabeth Goethe, geb. Textor (1731 – 1808).
Gipsrelief von Johann Peter Melchior, 1779

»Seine liebe Mutter in Frankfurt hatte ein bequemes Haus mit schönen Möbeln, mit wohlversorgtem Keller, mit Büchern, Kupferstichen und Landkarten. Durch die Feindseligkeiten der Franzosen geängstigt, wollte die Mutter ihren Besitz veräußern, sich eine Wohnung mieten; aber wegen der unruhigen Zeiten wurden unvorteilhafte Kaufanträge gemacht; das Beraten mit Freunden und Mäklern war von unendlicher Verdrießlichkeit. Und das der Schmerz eines Dichters! Ist der ein Mann des Jahrhunderts, der mit solchem Herzen einer Eintagsfliege die Welt umfaßt?«

Ludwig Börne: ‘Briefe aus Paris. Dritter Theil’ (8. Oktober 1831)