Biographie Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (Seite 3)

1808 dann ein Hoffnungsschimmer: Am Bamberger Theater wird ihm die Stelle eines Kapellmeisters angeboten. Er nimmt an. Am 1. September 1808 trifft er ein und holt bald seine Frau nach. Im Februar 1809 muss das Theater zwar Konkurs anmelden, für Hoffmann allerdings stellt der Aufenthalt in Bamberg einen entscheidenden Wendepunkt dar: er wendet sich nun seiner eigentlichen Berufung zu, der Schriftstellerei. Bereits im Januar 1809 erscheint in der von Rochlitz herausgegebenen Allgemeinen Musikalischen Zeitung seine erste Erzählung, Ritter Gluck.

1810, Hoffmann ist am nun neu formierten Theater als Direktionsgehilfe tätig, beginnt er mit der Niederschrift der dreizehn Kreisleriana, die 1814 in der ersten Novellensammlung Fantasiestücke in Callots Manier erscheinen. Daneben komponiert er nach wie vor Musikstücke und Opern; er erteilt Gesangsunterricht und verliebt sich dabei in seine Schülerin Julia Marc. Ein Ausbruch heftigster Leidenschaft; Paroxysmen wechseln mit Gefühlen der Gleichgültigkeit, und das täglich, fast stündlich, insgesamt zwei Jahre lang.

1812 wird Julia verheiratet. Zu Hoffmanns Liebesenttäuschung kommmen nun auch finanzielle Probleme. Als ihm eine Kapellmeisterstelle in Dresden offeriert wird, verlässt er Bamberg. Bis 1814 bleibt er in Dresden, arbeitet am Theater, erlebt die französische Besatzung und schreibt. Es entstehen u. a. Der Magnetiseur, Der goldene Topf, Der Sandmann, der erste Teil der Elixiere des Teufels, der 1815 erscheint, und der zweite Teil, der 1816 in Berlin herauskommt.

1814, nach seiner Entlassung aus dem Dresdner Theater, verschafft Hippel ihm eine Stelle im Justizministerium. Hoffmann kehrt nach Berlin zurück. Die Arbeit lässt ihm genügend Zeit, um seiner Schriftstellerei nachzugehen. Ab 1816 bereitet er eine zweite Sammlung von Erzählungen vor, die Nachtstücke. Er hat Umgang mit Tieck, Fouqué, Chamisso, Eichendorff, Humboldt; fast täglich trifft er sich mit dem Schauspieler Devrient in der Weinstube Lutter und Wegener.

Bereits schwer krank, verfasst er die Werke seiner letzten Jahre, u.a. 1818 Das Fräulein von Scuderi, 1819 Klein Zaches genannt Zinnober, 1819 bis 1821 die Lebens-Ansichten des Katers Murr, und  1819 bis 1821 schließlich erscheinen seine gesammelten Erzählungen und Märchen in den vierbändigen Serapionsbrüdern.

ETA Hoffmann mit seinem Freund Devrient bei Lutter und Wegener
ETA Hoffmann mit seinem Freund Devrient bei Lutter und Wegener.
Aquarell von Karl Themann
Bleistiftzeichnung von ETA Hoffmann
Kreisler im Wahnsinn.
Bleistiftzeichnung von Hoffmann für 'Lebens-Ansichten des Katers Murr'