Kurzinhalt, Zusammenfassung "Die Ermordung einer Butterblume" von Alfred Döblin (Seite 2)
Surreal ist sein Heimweg: Der Waldweg verengt sich, die Bäume treten zu einem Gericht zusammen, aber Fischer entkommt ihnen. Mit zerrissenem Anzug und blutender Stirn kommt er bei Dunkelheit im Dorf an. Er geht nach Hause, versteckt seine Kleider. Am nächsten Tag im Kontor macht er einen verwirrten Eindruck, schikaniert die Lehrlinge, legt Geld für die Butterblume beiseite. Er weint um die Getötete, gibt ihr den Namen Ellen, bringt Opfergaben dar, erwägt einen Selbstmord. Er richtet ihr ein eigenes Konto ein, auf das er Geld überweist. Zwischendurch kommen Trotzphasen wie bei einem Kind; er ärgert die Blume, betrügt sie um ihr Speiseopfer, gibt Butterblumen als sein Leibgericht an.
Schließlich spaziert er erneut in den Wald, gräbt liebevoll eine Butterblume aus und versucht nun, sie besonders gut zu behandeln. Er stellt sich vor, er rettet ihr das Leben und sühnt damit seine Tat. Er pflanzt sie in einen goldenen Topf. Eines Abends aber zerbricht seine Haushälterin den Topf und wirft ihn mitsamt der Blume weg. Fischer ist wie erlöst. Lachend verlässt er das Haus: Nun sollen andere Blumen, Kaulquappen und Kröten daran glauben. Dieser Mann hat nichts dazugelernt; prustend verschwindet er im Dunkel des Waldes, bereit zu neuen grausamen Taten: „Gleich wollte er nach St. Ottilien, in diesen brummigen, dummen Wald hinauf. In Gedanken schwang er schon sein schwarzes Stöckchen. Blumen, Kaulquappen, auch Kröten sollten daran glauben. Er konnte morden, so viel er wollte. Er pfiff auf sämtliche Butterblumen. Vor Schadenfreude und Lachen wälzte sich der dicke, korrekt gekleidete Kaufmann Herr Michael Fischer auf seiner Chaiselongue. Dann sprang er auf, stülpte seinen Hut auf den Schädel und stürmte an der verblüfften Haushälterin vorbei aus dem Hause auf die Straße. Laut lachte und prustete er. Und so verschwand er in dem Dunkel des Bergwaldes.“
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