Biographie Heinrich Heine (Seite 3)
Offizielle Anerkennung findet er nur in Frankreich; 1835 gewährt ihm die französische Regierung eine jährliche Pension, die bis 1848 gezahlt wird. Und er lernt Crescentia Eugénie Mirat kennen, von ihm Mathilde genannt, die er 1841 heiratet – Mathilde, "die süßeste Verbringerin, die je auf der Welt ihren Mann gequält und beglückt" hat; ist unwissend und ungebildet – Freunde fragt sie, ob ihr Henri tatsächlich ein großer Dichter sei –, ist launisch, ungezügelt, temperamentvoll, herrisch, "durchaus keine stille Seele", aber es ist die Frau, die Heine eifersüchtig liebt und die ihm ihre kindliche Liebe schenkt, auch während der langen Jahre in seiner 'Matratzengruft'.
Der letzte, schmerzensreiche Akt in Heines Leben: seit seiner Kindheit leidet er an einer ungewöhnlichen Reizbarkeit, dazu kommen die starke Kopfschmerzen, die ihn jahrelang quälen, 1832 dann die ersten Lähmungserscheinungen an zwei Fingern, das Augenleiden, und schließlich, immer häufiger, Magen- und Darmstörungen. 1848 wird daraus dann eine Rückenmarkschwindsucht, mutmaßlich syphilitischen Ursprungs. In seiner Wohnung in der Rue d'Amsterdam liegt er auf einem halben Dutzend aufeinandergeschichteter Matratzen, in einem 'Grab ohne Ruhe'.
Acht Jahre lang liegt er dort, Opiate und Morphium lindern ein wenig die Schmerzen. Er kann kaum noch sprechen, kaum kauen und schlucken, auf allen vieren zieht er sich durch das Zimmer, bis ihm selbst das nicht mehr möglich ist. Freunde und Bekannte, die ihn am Totenbett besuchen, wie Hebbel, Laube, Alexandre Dumas, Théophile Gautier, George Sand oder Gérard de Nerval, verlassen ihn verdüsterter als so manches anderen Grab.
Ein Jahr vor seinem Tod erfolgt noch der Umzug in die Avenue Matignon Nr. 3 bei den Champs-Élysées. Es entstehen die letzten Gedichte, er selbst ist einsam und zum Skelett abgemagert. Heinrich Heine stirbt am 17. Februar 1856. Er liegt auf dem Pariser Friedhof Montmartre begraben.