Zitate von und über Leben und literarisches Werk von Heinrich von Kleist
Wie kann ein Dichter ohne das Vorbild Heinrich v. Kleists dies schmutzige Meer der menschlichern Gesellschaft durchwaten?
Georg Kaiser
Und immer noch ist er der gewaltsamste der deutschen Dichter. Deutscher Dichter aber zu sein, das war früher kein Spaß, sondern ein raffiniert harter Orden mit der Regel: mitten unter dem dichterischsten Volk ganz unverstanden krepieren zu müssen. Und wir glauben doch, dass die Deutschen von Literatur etwas verstanden hätten.
Alexander Lernet-Holenia
Keiner trug echtere Poesie in sich, keiner hinterließ der Nachwelt durch sein Werk wie durch sein Wesen solch ein halb nur gelöstes, nie vollkommen lösbares, aufreizendes Rätsel.
Felix Salten
Ich dichte bloß, weil ich es nicht lassen kann.
Heinrich von Kleist
Warum, dachte ich, sinkt wohl das Gewölbe nicht ein, da es doch keine Stütze hat? Es steht, antwortete ich, weil alle Steine aufeinmal einstürzen wollen – u[nd] ich zog aus diesem Gedanken einen unbeschreiblich erquickenden Trost [...], daß auch ich mich halten würde, wenn alles mich sinken läßt.
Heinrich von Kleist
Gestern abend habe ich Dir nicht geschrieben, weil es über ‚Michael Kohlhaas’ zu spät geworden ist [...], den ich bis auf einen kleinen Teil, den ich schon vorgestern gelesen hatte, in einem Zug gelesen habe. Wohl schon zum zehnten Male.
Franz Kafka an Felice Bauer
Was mich betrifft, so stimme ich dafür, daß [Kleists Drama ‚Prinz Friedrich von Homburg’] gleichsam vom Genius der Poesie selbst geschrieben ist und daß es mehr Wert hat als all jene Farcen und Spektakelstücke und Houwaldsche Rühreier, die man uns täglich auftischt.
Heinrich Heine
Kleists Erzählsprache ist etwas absolut Singuläres. Es genügt nicht, sie ‚historisch’ zu lesen – auch zu seiner Zeit hat kein Mensch so geschrieben wie er.
Thomas Mann
Kleists Erzählsprache ist etwas absolut Singuläres. Es genügt nicht, sie ‚historisch’ zu lesen – auch zu seiner Zeit hat kein Mensch so geschrieben wie er.
Thomas Mann