Ausführliche Biographie Gustav Freytag (1816 – 1895)

Der am 13. Juli 1816 in Kreuzburg geborene Gustav Freytag war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker. Nach Stationen als Dozent an der Universität Breslau, Leipzig und Dresden und regem Umgang mit bekannten Literaten, wurde er als Mitherausgeber der Zeitschrift Die Grenzboten tätig. Dort verfasste er politisch kritische Artikel, wie über den schlesischen Weberaufstand, die eine steckbriefliche Fahndung Freytags nach sich zogen und ihn politisches Asyl bei einem befreundetem Herzog beantragen ließ. Er galt als einer der wichtigsten Vertreter der deutschen Liberalen und durch gefeierte Werke wie Die Brautfahrt oder Kunz von der Rosen, Die Journalisten und Soll und Haben fand er auch zu beträchtlichem Ruhm in der literarischen Szene. Am 30. April 1895 stirbt Freytag an einer Lungenentzündung.


Lebenslauf Gustav Freytag

Gustav Freytag wird am 13. Juli 1816 im schlesischen Kreuzburg geboren. Nach Gymnasialjahren in Oels und dem Philologiestudium in Breslau bei Hoffmann von Fallersleben und in Berlin ist er bis 1847 Privatdozent in Breslau. In dieser Zeit entstehen die ersten Theaterstücke, 1844 Die Brautfahrt oder Kunz von den Rosen, 1847 Die Valentine.

Mit der Übernahme der Leipziger Zeitschrift 'Die Grenzboten' (1848), des bis zur Reichsgründung führenden Organs des National-Liberalismus, beginnt Freytags Karriere als Journalist. Hier wie auch später in der Zeitschrift 'Im neuen Reich' (1871–1873) vertritt er seine auf die Erziehung des Publikums im nationalliberalen Sinne zielenden Ansichten, wendet sich gegen philiströs-restaurative Enge, gegen Kleinstaaterei und verficht die Idee eines kleindeutschen Einheitsstaates unter Führung Preußens. Freytag wird so zum Inbegriff des deutschen Liberalen.

Eine konsequente Fortsetzung seines journalistischen Wirkens stellt die Zeit von 1867 bis 1870 dar: als Abgeordneter im Reichstag des Norddeutschen Bundes vertritt er einen thüringischen Wahlkreis; von der Politik Bismarcks enttäuscht, zieht er sich aber bald aus dem politischen Leben zurück.

Als Berichterstatter im Hauptquartier des preußischen Kronprinzen nimmt er 1870/71 am Deutsch-Französischen Krieg teil.

Den ersten literarischen Erfolg erzielt er mit dem Lustspiel Die Journalisten (1853), 1855 schließlich erscheint der Roman Soll und Haben, der schnell eine große Verbreitung erreicht. Nicht zuletzt durch diesen Roman wird Freytag in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum meistgelesenen Autor in Deutschland.

1859 bis 1867 kommen die fünfbändigen Bilder aus der deutschen Vergangenheit heraus, ein noch heute kulturgeschichtlich informatives, fundiertes Werk mit einer Fülle von Zeugnissen zur deutschen Geschichte.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der u. a. das Lied der Deutschen verfaßte
Die Journalisten
'Die Journalisten'.
Szenenbild einer Aufführung in Berlin von 1853