Biographie Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (Seite 4)

Nachdem er im Oktober 1819 zum Mitglied der Immediat-Commission zur Ermittlung hochverräterischer Verbindungen ernannt wird, gerät er schnell in Konflikt mit dem Polizeidirektor von Kamptz. Hoffmann, der einerseits pflichtgetreu seine Aufgaben als Beamter erledigt, weigert sich bald, die polizeiliche Willkür gegenüber liberalen und demokratischen Bewegungen zu unterstützen. Er erwirkt seine Demission, kann es sich jedoch nicht verkneifen, im 1822 beendeten Meister Floh der Figur des mittelgradig schwachsinnigen Spitzels Knarrpanti die Züge des Polizeidirektors zu verleihen. Eine Disziplinaruntersuchung ist die Folge, das Manuskript des Meister Floh wird beim Verleger beschlagnahmt und darf dann nur zensiert in Druck gehen. Erst 1908 erscheint erstmalig der vollständige Text.

Hoffmann, der, vom Tod gezeichnet, seinen Lehnstuhl nicht mehr verlassen kann, erlebt das Ende des Prozesses nicht mehr. Am 25. Juni 1822 stirbt er, 46 Jahre alt. Er liegt auf dem Friedhof bei der Jerusalemer Kirche in Berlin begraben.

Illustrierter Originaleinband für 'Meister Floh' von 1827
Illustrierter Originaleinband für 'Meister Floh' von 1827.
Der Entwurf stammt von Hoffmann selbst.