Biographie Friedrich Schiller (Seite 3)

Im Juli dieses Jahres allerdings wird er für vierzehn Tage in Arrest genommen, da er sich – wie schon bei der Uraufführung – ohne Urlaub nach Mannheim begeben hat. Im August schließlich untersagte der Herzog Schiller das "Komödienschreiben."

Schiller flieht aus Württemberg. Mit seinem Freund, dem Musiker Andreas Streicher, von dessem Geld er hauptsächlich lebt, quartiert er sich nach kurzen Aufenthalten in Mannheim und Frankfurt inkognito in Oggersheim ein. Den Fiesko, den er mittlerweile fertig hat, lehnt von Dalberg ab. Als vermeintliche Häscher des württembergischen Herzogs auftauchen, drängt man erneut zur Flucht. Eine mütterliche Freundin aus Stuttgart, Frau von Wolzogen, stellt ihr kleines Gutshaus im thüringischen Bauerbach zur Verfügung.

Bis Mitte des folgenden Jahres bleibt Schiller dort, entwirft Pläne für Don Carlos und Maria Stuart und schreibt Kabale und Liebe, eine scharfe Anklage gegen die leeren Konventionen einer ehrlosen Adelsschicht, deren Intrigenspiel zwei Liebende zum Opfer fallen.

1783 ist er wieder in Mannheim, wo von Dalberg ihm die Stelle des Theaterdichters angetragen hat. Nach Ablauf des einjährigen Kontraktes ist Schiller mit Schulden überhäuft, seine Gesundheit schwer angeschlagen; das 'kalte Fieber', eine Seuche aus den versumpften Festungsgräben der Stadt, das er sich kurz nach der Ankunft zugezogen hat, lässt ihn den gesamten Winter nicht los. Von Gläubigern und dem Fieber gepeinigt, wird das Leben ihm zur Qual.

In dieser Situation erinnert er sich an einen Brief, den ihm vier unbekannte Verehrer, der Konsistorialrat Körner, der Lektor Huber und ihre Verlobten, zwei Schwestern, bereits sieben Monate zuvor geschrieben hatten. Er antwortete und erhielt prompt die Einladung, nach Leipzig zu kommen.

Die folgenden zwei Jahre, 1785 bis 1787, verbringt Schiller als Gast Christian Gottfried Körners in Leipzig und Dresden. Eingebettet in den schwärmerischen Freundeskreis, getragen von den Finanzen Körners, entstehen hier die Prosaerzählungen, beginnt er die Arbeit am Geisterseher und seine historischen Studien.

1787 allerdings drängt es ihn weiter, in die Nähe des intellektuell weit reizvolleren Weimar, wo Goethe – der sich gerade nach Italien beurlaubt hat –, Herder und Wieland leben.

Die letzte Szene aus 'Kabale und Liebe'

Die letzte Szene aus 'Kabale und Liebe' in einem Kupferstich von Daniel Chodowiecki

Schiller beim Purzelbaum

Schiller beim Purzelbaum.
Zeichnung des großen Klassikers höchstselbst als Teil einer Serie von dreizehn heiteren Szenen aus dem Alltag des Körnerschen Hauses, die Schiller seinem Freund und Gönner zum dreißigsten Geburtstag schenkte.