Kurzinhalt, Zusammenfassung "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke" (Novelle, 1906)

Diese Novelle wurde durch eine familiäre Überlieferung angeregt und ist bereits 1889 in der Berliner „Villa Waldfrieden“ entstanden. Vorangestellt ist dem kurzen Text die folgende Erläuterung: „ ... den 24. November 1663 wurde Otto von Rilke / auf Langenau / Gränitz und Ziegra / zu Linda mit seines in Ungarn gefallenen Bruders Christoph hinterlassenem Antheile am Gute Linda beliehen; doch mußte er einen Revers aufstellen / nach welchem die Lehensreichung null und nichtig sein sollte / im Fall sein Bruder Christoph (der nach beigebrachtem Totenschein als Cornet in der Compagnie des Freiherrn von Pirovano des kaiserl. oesterr. Heysterschen Regiments zu Roß.... verstorben war) zurückkehrt ... “

Der Text selbst erzählt von der ersten Liebe eines jungen Offiziers zur Zeit der Türkenkriege in Ungarn, und von dessen Tod auf dem Schlachtfeld. Die monologische Erzählung enthält neben typischen Rilke-Elementen wie Einsamkeit und Todeserotik auch starke lyrische Komponenten und eine ungewöhnliche Rhythmik. Die Novelle wird vor allem wegen ihrer emotionalen und atmosphärischen Dichte bald zur bekanntesten Erzählung Rilkes, besonders, seit sie 1912 als erste Nummer der Insel-Bücherei herausgegeben wurde.