Zitate von und über Leben und literarisches Werk von Stefan Zweig


Man kann das Unsichtbare nicht besiegen! Man kann Menschen töten, aber nicht den Gott, der in ihnen lebt. Man kann ein Volk bezwingen, doch nie seinen Geist.

Stefan Zweig


Stefan Zweig wirkte sehr dekorativ – ganz so, wie der Kinobesucher sich einen berühmten Schriftsteller vorstellen mag. Weltmännisch, elegant, gepflegt, mit sanfter Melancholie im dunklen Blick. Er hatte ein Schloß in Salzburg und eine damenhafte Sekretärin. Er war von einer sehr kleidsamen samtenen Höflichkeit und freundlichster Hilfsbereitschaft. Mit liebevoller Innigkeit sprach er von Wien und malte in anmutigem Pastell Bilder eines Lebens, das bereits angefangen hatte, leise und unaufhaltsam in Verwesung überzugehen.

Irmgard Keun


Europa existierte in ihm von allem Anfang an, als eine Einheit, eine Kultureinheit, jenseits aller Sprach- und Nationalgrenzen, die er nicht anerkannte.

Berthold Viertel


Mein Ziel wäre es, nicht ein bedeutender Kritiker oder eine literarische Berühmtheit zu werden, sondern eine moralische Autorität.

Stefan Zweig


In vielen Ländern und Literaturen zu Hause, nannte sich Stefan Zweig am Ende seines Lebens einen ‚Mann ohne Land’.

Hermann Kesten


Im Jahre 1935 nahm mich Stefan Zweig auf einen Autobus in London, um mir einen Teil der inneren Stadt zu zeigen. Wir saßen auf dem Dach. Plötzlich zog Zweig den Hut und grüßte. „Wen grüßen Sie?“ fragte ich erstaunt. „Die Bank von England“, erwiderte er. „Ich grüße sie immer, wenn ich vorbeikomme. Da ruht das Gold der halben Welt.“

Hermann Kesten


Keiner unter allen Emigranten war weniger Emigrant als dieser wirkliche Weltbürger, der in den Ländern des Exils zu Hause war, ehe es noch ein Exil gab.

Franz Werfel


Andere setzten ihren Stolz darein, auch noch dem Todfeind gegenüber ‚objektiv’, ‚verständnisvoll’, ‚gerecht’ zu bleiben. Stefan Zweig gehörte zu diesem Typus.

Klaus Mann


Beim Rückblick auf Österreichs Geisteswelt kann man an diesem hervorragenden Repräsentanten nicht vorübergehen...

Berta Zuckerkandl


Sein Weltruhm war wohlverdient und es ist tragisch, daß die seelische Widerstandskraft dieses hochbegabten Menschen unter dem schweren Druck dieser Zeit zusammengebrochen ist. Was ich am meisten an ihm bewunderte, war die Gabe, historische Epochen und Gestalten psychologisch und künstlerisch lebendig zu machen.

Thomas Mann im Nachruf im „Aufbau“, New York, 27. Februar 1942


Mein Ziel wäre es, nicht ein bedeutender Kritiker oder eine literarische Berühmtheit zu werden, sondern eine moralische Autorität.

Stefan Zweig