Johann Wolfgang Goethe / Bilder

Goethe
Goethe in der Campagna di Roma.
Ölgemälde von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, 1786/88. »Es gibt ein schönes Bild, nur zu groß für unsere nordischen Wohnungen. Ich werde wohl wieder dort unterkriechen, das Porträt aber wird keinen Platz finden«. ‘Italiänische Reise’, Erster Teil (29. Dezember 1786)

»Trient, den 11. September, früh [...] Und nun, wenn es Abend wird, bei der milden Luft wenige Wolken an den Bergen ruhen, am Himmel mehr stehen als ziehen, und gleich nach Sonnenuntergang das Geschrille der Heuschrecken laut zu werden anfängt, da fühlt man sich doch einmal in der Welt zu Hause und nicht wie geborgt oder im Exil. Ich lasse mir’s gefallen, als wenn ich hier geboren und erzogen wäre und nun von einer Grönlandfahrt, von einem Walfischfange zurückkäme.«

‘Italiänische Reise’, Erster Teil

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’Äskulap-Tempel’ im Garten der Villa Borghese. Zeichnung Goethes, um 1788. Für den Bau von 1787 wurde teilweise antikes Material verwendet.

»Die Klarheit der Ansicht, die Heiterkeit der Aufnahme, die Leichtigkeit der Mitteilung, das ist es, was uns entzückt; und wenn wir nun behaupten, dieses alles finden wir in den echt griechischen Werken, und zwar geleistet am edelsten Stoff, am würdigsten Gehalt, mit sicherer und vollendeter Ausführung, so wird man uns verstehen, wenn wir immer von dort ausgehen und immer dort hinweisen. Jeder sei auf seine Art ein Grieche! Aber er sei’s.«

J. W. Goethe: »Antik und modern« (1818)

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»Goethe am Fenster seiner Wohnung in Rom«. Aquarellierte Tuschzeichnung von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, 1787

»Tischbeins Talente sowie seine Vorsätze und Kunstabsichten lerne ich nun immer mehr kennen und schätzen. Er legte mir seine Zeichnungen und Skizzen vor, welche sehr viel Gutes geben und verkünden.

‘Italiänische Reise’. Erster Teil (7. November 1786)

»Von Tischbein muß ich noch vieles erzählen und rühmen, wie ganz original deutsch er sich aus sich selbst herausbildete, sodann aber dankbar melden, daß er die Zeit seines zweiten Aufenthalts in Rom über für mich gar freundschaftlich gesorgt hat«.

‘Italiänische Reise’. Erster Teil (29. Dezember 1786)

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Illustration zur 3. Szene des 3. Aktes von Goethes Iphigenie auf Tauris. Kreidezeichnung mit Weißhöhung von Angelika Kauffmann (1741 – 1807), 1787

»Vor meiner Abreise nach Neapel konnte ich einer nochmaligen Vorlesung meiner ‘Iphigenia’ nicht entgehen. [...] Die zarte Seele Angelika nahm das Stück mit unglaublicher Innigkeit auf; sie versprach mir eine Zeichnung daraus aufzustellen, die ich zum Andenken besitzen sollte.«

‘Italiänische Reise’. Erster Teil (15. Februar 1787)