Interpretation "Die Elixiere des Teufels" von E.T.A. Hofmann (Seite 3)

Der rigiden Logik der Ratio, diesem "höchst miserablen Ding", das sich alleine nicht aufrecht halten kann und hin- und hertaumelt "wie ein gebrechliches Kind", stellt Belcampo hier eine radikal andere Perspektive entgegen: er öffnet sich den Möglichkeiten, die sich bieten, wenn Intuition und Phantasie, Unerklärliches und Widersprüchliches als reale Bestandteile der Welt akzeptiert werden. Sein Lebenskonzept heißt Spontaneität, die aus dem ständigen Kampf des Bewusstseins mit den inneren Kräften des Unbewussten und den äußeren des Schicksals entsteht, es erscheint vor dem Horizont einer anderen, weiterreichenden Logik. Offen für alle Anstöße, dem Augenblick hingegeben, verkörpert Belcampo das freie Spiel mit sich selbst und dem, was um ihn herum ist; mit seiner Ironie drückt er den Verzicht aus auf den Anspruch, das Leben einem Plan gemäß im voraus zu programmieren.

Nicht zuletzt ist es der Narr, der Medardus – wenn auch nur vorläufig – vor dem Tode rettet.

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