Franz Kafka / Bilder

Kafka
Der Wenzelsplatz in Prag um die Jahrhundertwende.

»Wie lebe ich denn in Prag! Dieses Verlangen nach Menschen, das ich habe und das sich in Angst verwandelt, wenn es erfüllt wird, findet sich erst in den Ferien zurecht; ich bin gewiß ein wenig verwandelt.«

An Max Brod, 22. Juli 1912

Kafka
Eine der ersten Seiten aus Kafkas Tagebuch (1910): »Aber jeden Tag soll zumindest eine Zeile gegen mich gerichtet werden wie man die Fernrohre jetzt gegen den Kometen richtet.«

»[...] daß ich, wenn ich einmal, außer durch Schreiben, und was mit ihm zusammenhing, glücklich gewesen sein sollte (ich weiß nicht genau, ob ich es war) ich dann gerade des Schreibens gar nicht fähig war, wodurch dann alles, es war noch kaum in der Fahrt, sofort umkippte, denn die Sehnsucht zu schreiben hat überall das Übergewicht. [...] Dieses ganze Schreiben ist nichts als die Fahne des Robinson auf dem höchsten Punkt der Insel.«

An Max Brod, 12. Juli 1922

Kafka
Max Brod, lebenslanger Freund Kafkas, selbst Jurist (bei der Prager Postdirektion) und Schriftsteller. Er ermunterte Kafka zu literarischen Arbeiten, führt ihn in das Prager Literatenleben ein und verhindert dessen Abschluß vor der Umwelt. Schon sehr früh sah Brod in Kafka den bedeutendsten Dichter der Gegenwart. Brod rettete sich und das meiste von Kafkas Nachlaß vor den Nazitruppen und begründete Kafkas Weltruhm durch die Herausgabe seiner Werke, Briefe und Tagebücher.

»Denn weißt du, Max, meine Liebe zu Dir ist größer als ich, und mehr von mir bewohnt, als daß sie in mir wohnte.«

An Max Brod, Mai 1908