Breloers BUDDENBROOKS

 

Ein bisschen skeptisch war ich schon, zugegeben - immerhin hat die Produktion des Filmes satte 20 Mio. Euro verschlungen und einen schier endlosen Abspann hinterlassen - aber Breloers Mann-Trilogie und die hervorragende Besetzung des Buddenbrook-Films ließen dieser Skepsis wenig Raum. Gottseidank, möchte ich sagen, denn was da gestern abend im Münchner ARRI-Kino über die Leinwand flimmerte, war großes Kino, das es geschafft hat, den Respekt zu seiner literarischen Vorlage zu wahren.

Und das, obwohl es durchaus auch das eine oder andere zu kritteln gibt - eine zuweilen etwas hastige Bildfolge zum Beispiel, die auffällig raumsparenden Stadt-Panoramen (sofern man diese unter diesen Umständen überhaupt so nennen kann) und das manchmal etwas gewagte Schlendern am Abgrund zum Kitsch. Auch dürfte die Chronologie (bzw. die Sprünge darin) für Nicht-Buddenbrook-Kenner etwas unhandlich gewesen sein, und der eine oder andere mag sich vielleicht noch an dem etwas zeitgerafften Schluss stören, bei dem etwas hektisch gestorben und liquidiert wird.

Dennoch: Es wird erzählt, was zu erzählen ist, und dies erstaunlich treu an der Mannschen Vorlage entlang, mit einer durchweg mit viel Bedacht ausgewählten und deshalb rundum gelungenen Besetzung. Und wer sich nun noch vor den gut zweieinhalb Stunden fürchtet, dem sei versichert, dass sie sich nicht halb so lang anfühlen, wenn man sich einlässt auf diese immer wieder spannend-bewegende Geschichte. Und schließlich: Das Lesen dauert um ein Vielfaches länger!

Deshalb: Ein großes Lob für diesen Film!

 

 

 

Nun ja, es ist zwar schon ein bisschen zeit ins land gezogen, seit dem moment als ich die buddenbrooks im kino gesehen habe, jedoch wurde der film von der 75%regel-aller-buchverfilmungen-sind-eher-nicht-so-gelungen, eingenommen.
Ich selbst gebe zu, dass ich kein großer Anhänger der buddenbrooks bin, vielleicht liegt das auch an meinem noch recht jungen alter.
Nichtsdestotrotz habe ich dieses werk lesen müssen und habe dahingehend auch so ein bissch´n wissen über dieses werk etc. erlangt.
Die verfilmung war eher ein "durchprügeln" im der handlung ohne einen moment der pause, der entspannnung, eines einfangen best. atmosphärischer elemente, bis auf die kurze szene des wagenrennens.
Dies hatte zur folge, dass meine wenigkeit zeit bekommen hat die buddenbrooks, den untergang einer händlerfamilie zu verfolgen, aber jenen schriftstellerischen esprit thomas manns auch einmal audivisuell zu betrachten, ward mir verwehrt.
Sicherlich, es ist ein film, lautet nun die sofortige, pauschale entgegnung, doch ich stelle die frage, wie kann dies ein hochgerühmter film anhand der buchvorlage thomas manns sein?
wie viel thomas mann steckt denn in diesem film? ist es nicht eher ein zweieinhalbstündiges aneinanderreihen von bildern , die bis auf die handlung, die figuren nichts mit dem roman gemein haben.
Dahingehend: Habe ich eher ein ambivalentes Verhältnis zu dieser Verfilmung und kann dem vorherigen Thread nicht ganz zustimmen.

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