Ungekürztes Werk "Minna von Barnhelm" von Gotthold Ephraim Lessing (Seite 32)
gleichviel, aus wessen Munde er diese gute Nachricht erfährt, so erbiete ich mich, mein Herr –
RICCAUT. Ik versteh. – Mademoiselle parle français? Mais sans doute; telle que je la vois! – La demande était bien impolie; vous me pardonnerez, Mademoiselle. –
DAS FRÄULEIN. Mein Herr –
Riccaut. Nit? Sie sprek nit Französisch, Ihro Gnad?
DAS FRÄULEIN. Mein Herr, in Frankreich würde ich es zu sprechen suchen. Aber warum hier? Ich höre ja, daß Sie mich verstehen, mein Herr. Und ich, mein Herr, werde Sie gewiß auch verstehen; sprechen Sie, wie es Ihnen beliebt.
RICCAUT. Gutt, gutt! Ik kann auk mik auf Deutsch explizier. – Sachez donc, Mademoiselle – Ihro Gnad soll also wiß, daß ik komm von die Tafel bei der Minister – Minister von – Minister von – wie heiß der Minister da drauß? – in der lange Straß? – auf die breite Platz? –
DAS FRÄULEIN. Ich bin hier noch völlig unbekannt.
RICCAUT. Nun, die Minister von der Kriegsdepartement. – Da haben ik zu Mittag gespeisen – ik speisen à l'ordinaire bei ihm – und da iß man gekommen reden auf der Major Tellheim; et le ministre m'a dit en confidence, car Son Excellence est de mes amis, et il n'y a point de mystères entre nous – Se. Exzellenz, will ik sag, haben mir vertrau, daß die Sak von unserm Major sei auf den Point zu enden und gutt zu enden. Er habe gemakt ein Rapport an den Könik, und der Könik habe darauf resolvier, tout-à-fait en faveur du Major. – Monsieur, m'a dit Son Excellence, vous comprenez bien, que tout dépend de la manière, dont on fait envisager les choses au roi, et vous me connaissez. Cela fait un très joli garçon que ce Tellheim, et ne sais-je pas que vous l'aimez? Les amis de mes amis sont aussi les miens. Il coute un peu cher au roi ce Tellheim, mais est-ce que l'on sert les rois pour rien? Il faut s'entr'aider en ce monde; et quand il s'agit de pertes, que ce soit le roi, qui en fasse, et non pas un honnête-homme de nous autres. Voilà le principe, dont je ne me dépars jamais. – Was sag Ihro Gnad hierzu? Nit wahr, das iß ein brav Mann? Ah que Son Excellence a le coeur bien placé! Er hat mir au reste versiker, wenn der Major nit schon bekommen habe une Lettre de la main – eine Könikliken Handbrief, daß er heut infailliblement müsse bekommen einen.
DAS FRÄULEIN. Gewiß, mein Herr, diese Nachricht wird dem Major von Tellheim höchst angenehm sein. Ich wünschte nur, ihm den Freund zugleich mit Namen nennen zu können, der so viel Anteil an seinem Glücke nimmt –
RICCAUT. Mein Namen wünscht Ihro Gnad? – Vous voyez en moi – Ihro Gnad seh in mik le Chevalier Riccaut de la Marlinière, Seigneur de Pret-au-val, de la branche de Prensd'or. – Ihro Gnad steh verwundert, mik aus so ein groß, groß Familie zu hören, qui est véritablement du sang Royal. – Il faut le dire; je suis sans doute le